ASBH podcast #4 - Ableismus, Inklusion in der Musikszene und Vereinbarkeit

Shownotes

Im Gespräch mit Nathalie darüber, wie es gelingt ihre mit ihrem Mann geteilte Leidenschaft für Musik machen und Musik zu hören mit der Verantwortung für ihre zwei Töchter zu vereinbaren, eine mit Spina bifida und Hydrocephalus.

Zusammengehörigkeit mit Eltern weiteren Betroffenen

Nathalie hat die ASBH Selbsthilfegruppe in Ludwigsburg und Kornwestheim ins Leben gerufen. Aus dem Gefühl heraus: Ich kann nicht mehr! Regelmäßig treffen sich dort Familien und Betroffene, momentan online. Alltägliche Probleme stehen im Vordergrund, aber nicht nur. Nathalie beschreibt die Gruppentreffen so: „Wir lachen, wir weinen, wir empören uns zusammen. Der Fokus liegt auf dem zusammen.“

Die Kraft eigene Interessen aufrecht zu halten

Das Leben mit einem Menschen mit Behinderung erfordert häufig viel Kraft. Wie gelingt es dabei seine Interessen und Hobbys zu verfolgen? Nathalie hat einen Weg gefunden ihren „Wut“ und Ärger über Hürden der Inklusion und ihr Interesse für Musik überein zu bringen. In ihrer Rubrik MusInclusion schreibt sie für ein Onlinemusikmagazin, wie sich die Situation von Musikerinnen und Musiker mit Behinderung darstellt und setzt sich dafür ein, dass Clubs und Konzertorte inklusiver werden.

Mit den Interviews schafft sie Bewusstsein und Aufmerksamkeit für Barrieren und vermittelt den Lesern, dass Menschen mit Behinderung in vielen Kultureinrichtungen willkommen sind und mitgedacht zu werden. Auch in der Hoffnung, dass ihre Tochter mit Spina bifida und Hydrocephalus Kulturangebote später einmal einfacher wahrnehmen kann.

Die zwei Seiten von Ableismus – der eigene und der gesellschaftliche

Ableismus ist ein sozialwissenschaftliches Konzept. Der Begriff bezeichnet die Beurteilung von Menschen anhand ihrer Fähigkeiten. Bezogen auf Menschen mit Behinderung würden diese durch das Fehlen von Fähigkeiten abgewertet. Nathalie erfährt im Zusammenhang mit ihrer Tochter beide Seiten des Ableismus: den eigenen als auch den gesellschaftlichen. Bewusst wurde ihr der eigene Ableismus, als ihre Tochter eine lange Treppe hoch gehen wollte und Nathalie zu ihrem Mann sagt „Aber das schafft sie doch nicht“. Hinterher hat sie sich darüber sehr geärgert und es ihrer Tochter erklärt. Neben dem Bewusstsein eigene Fehler einzugestehen, ist es Nathalie wichtig für eine gesellschaftliche Veränderung zu den Fähigkeiten von Menschen mit Behinderung einzusetzen. Sie beschreibt wie ihr die Tätigkeit bei MusInclusion und in der SHG Gruppe sowohl persönlich als auch allgemein dabei hilft.

Wer sich für die Arbeit von Nathalie bei MusInclusion interessiert, kann ihre Interviews hier nachlesen: https://vinyl-keks.eu/interviews/musinclusion/

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.